Waldorfkindergarten Lessenich

Denn es ist Ihr Kind

„Das Was bedenke, mehr bedenke Wie!“ (Goethe)          

 Nachahmung - das Zauberwort im ersten Jahrsiebt

Das kleine Kind, „ganz Sinnesorgan“(Rudolf Steiner), nimmt alles bewertungsfrei auf, was um es herum geschieht: sichtbare Handlungen, Einstellungen, Stimmungen. Das Aufgenommene drückt es im Spiel wieder aus und macht sich so die Vielfältigkeit des Menschseins zu eigen.

Wichtigste Erziehungshaltung ist daher für die Erwachsenen die Selbstbeobachtung, also sich selbst so zu verhalten und einzustellen, dass Kinder bedenkenlos nachahmen und übernehmen dürfen. Daher gehört die kontinuierliche Gestaltung der Beziehungen untereinander und die Vernetzung der Aufgaben zur alltäglichen Arbeit der Erwachsenen im Kollegium, in Vorstand und Elternschaft.


Wir bemühen uns, Tätigkeiten einfach und überschaubar, Arbeitsabläufe sinnvoll und in sich geschlossen zu gestalten. Wir gehen unsere täglichen Arbeiten mit Freude und Zuversicht an und ermöglichen damit auch unseren Kindern Werte zu entwickeln wie liebevolle Hingabe und Sorgfalt.

Umso mehr gilt das für einen liebe- und respektvollen Umgang miteinander, das Erleben von Freiheiten und das Einhalten von Grenzen, das Bewältigen von Konflikten und den angemessenen Umgang mit Aggressionen.

zum Weiterlesen:       

Grunelius "Erziehung im frühen Kindesalter"  

Glöckler "Elternsprechtage"    
 

Erziehung ist Selbsterziehung

Kinder sind individuelle Wesen, die individuelle Erwartungen an die Erwachsenen haben. Deshalb stellen sich die erziehenden Erwachsenen immer wieder neu auf sie ein und entwickeln sich weiter. Dies findet in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Eltern statt: durch Hausbesuche, durch regelmäßige Elternabende, die erzieherische Themen zum Inhalt haben und vor allem auch durch die (im Frühjahr und Herbst stattfindenden) Elternsprechtage.

Waldorfpädagogik

Die Waldorfpädagogik sieht ihren zentralen Auftrag in der Erziehung zur Freiheit, in der Unterstützung des Kindes in seiner Entwicklung zu der schöpferischen, freien erwachsenen Persönlichkeit, die es werden will. Kinder entwickeln sich zwar auf dem Boden allgemeingültiger Entwicklungsgesetzmäßigkeiten, gestalten diese aber völlig individuell und einmalig. Unsere Aufmerksamkeit dient dieser individuellen Seite besonders.

Rudolf Steiner formuliert die Aufgabe der Pädagogik im Hinblick auf die Menschheitsentwicklung und Kulturerneuerung:

„Nicht gefragt soll werden: Was braucht der Mensch zu wissen und zu können für die soziale Ordnung, die besteht; sondern: Was ist im Menschen veranlagt und was kann in ihm entwickelt werden?

Dann wird es möglich sein, der sozialen Ordnung immer neue Kräfte aus der heranwachsenden Generation zuzuführen. Dann wird in dieser Ordnung immer das leben, was die in sie eintretenden Vollmenschen aus ihr machen; nicht aber wird aus der heranwachsenden Generation das gemacht werden, was die bestehende soziale Organisation aus ihr machen will.“ (aus „Freie Schule und Dreigliederung“). Kinder sind „volle“ Menschen, die selbständig in der vertrauensvollen Beziehung zu Erwachsenen und untereinander „am Leben“ lernen und sich entwickeln. Für den Erwachsenen gilt es, dem Kind als „ganzer Mensch“ Partner und Bezugsperson zu sein und nicht in die Rolle des Vermittlers bestimmter Fähigkeiten und Fertigkeiten zu kommen. Das „ganze Leben“, das von uns Erwachsenen gestaltet wird, wird somit zum Anregungsfeld, in dem das Kind unbewusst seine Selbstbildekräfte leistet.

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